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Wenn die Welt kleiner wird… Wie begegne ich Menschen mit Demenz? Vortrag am 05. Februar 2024

Ortsverein

In einem vollbesetzten Raum Stromberg erzählte Ingela Freisler vom praktischen Umgang mit Demenz-Erkrankten.

Am Montag, den 05. Februar 2024 gab es eine Info-Veranstaltung um 18.30 Uhr im KommIN in Sternenfels im Raum Stromberg. Ingela Freisler, die Co.-Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Sternenfels und Gemeinderätin, staatlich anerkannte Kranken- und Kinderschwester, Validationspresenter und Demenzexpertin, Hospizbegleiterin im Ehrenamt, seit 2 Jahren Leiterin der Tagespflege im Altersheim in Kürnbach,seit vielen Jahren im Demenzbereich tätig, referierte ausführlich und umfassend zu diesem wahrlich nicht einfachen Thema.
Die Veranstaltung war dementsprechend sehr gut besucht. Der Abend war aufgeteilt in zwei Abschnitte. Zum einen der spannende 45minütige Vortrag von Ingela Freisler und zum andern beantwortete sie etliche aufkommende Fragen zu diesem schwierigen Komplex bei fast gleicher
Zeitdauer.

Das Umfeld bei den betroffenen Personen hat sich leider geändert. Sie sind weg vom Geist. Man muss deshalb einen wertschätzenden Umgang mit älteren Menschen pflegen. Sie zu nehmen wie sie sind, ist oberstes Gebot. Einfühlungsvermögen und Fürsorge sind hier besonders gefragt.
Die Gedankengänge ,der Orientierten' sind zu weit für diesen Personenkreis. Der tägliche Ablauf ist deshalb zu strukturieren. Sie haben andere Wahrnehmungen oder Verständnis wie ein orientierter Mensch.Sie nie anlügen, sondern nur sagen, was stimmt.
Eine gewisse Distanz wahren und Abstand nehmen. Nur sachliche Fragen stellen, da sie sich nicht mehr ändern werden. Im weiteren Prozess gerne auf der Gefühlsebene Fragen stellen. Nur kurze Sätze verwenden und nicht so viel auf einmal fragen. Vielleicht in den Arm nehmen, wenn die Person es überhaupt will?
Musik, welche sie mag, verwenden um sie zum Mitsingen zu bewegen. Sich kein schlechtes Gewissen machen bei Fehlern.
Validation ist ein empathischer Umgang mit desorientierten, älteren Menschen, der ihnen hilft, ihre Würde wieder zu gewinnen. In der Validation hat der desorientierte Mensch die Möglichkeit, sich auf seine Art und nach seinen Möglichkeiten auszudrücken.
Die Angehörigen, Freunde. Pflegekräfte werden gestärkt und fühlen sich wohler im Umgang mit dem desorientierten Menschen, wenn sie sich mit dem Thema Validation befassen.
Bei den Fragen von den Zuhörern aus der täglichen Praxis wurde ein breites Spektrum abgedeckt. Was kann z.B. der Besuch einer Tagespflege leisten? Er kann mehr leisten als zuhause. Sollen desorientierte Menschen zuhause oder in einem entsprechenden qualifizierten Heim gepflegt werden? Dies hat niemand zu entscheiden als die Familie und der engere Kreis. Man kann von außen nicht beurteilen, wie es im Familienleben zugeht und was leistbar ist. Tabletten können in beschränktem Maße auch hilfreich sein.
Ein großer Applaus war Ingela Freisler nach Ende dieses Infoabends gewiss.