Am vergangenen Donnerstag besuchte der aus Heidenheim stammende Dr. Alfred Diebold, der für die Friedrich-Ebert-Stiftung arbeitet, die Gemeinde Sternenfels. Der stellvertretende Bürgermeister Hans-Dieter Schäfer, der den Besuch arrangiert hatte, begrüßte im Rathaussaal den Kandidat zur Europawahl und die Kandidatinnen und Kandidaten der SPD zur Kommunalwahl.
Alfred Diebold ging in seinen Ausführungen insbesondere auf das Verhältnis Kommunen und Europa ein, er sagte:
Europas Vielfalt spiegelt sich insbesondere in unseren Städten und Gemeinden wider. In dieser Vielfalt liegt die große Stärke der Europäischen Union. Zugleich wächst der Einfluss der EU auf die Kommunen stetig: Schon heute wirken sich 80 % aller EU-Regelungen auf kommunales Handeln aus. Betroffen sind beispielsweise der Öffentliche Personen-Nahverkehr, das Umwelt- und Abfallrecht, die Wirtschaftsförderung sowie das Sparkassen- und Vergabewesen.
Bei der Fortentwicklung der Europäischen Union muss daher sichergestellt werden, dass die Vielfalt der Strukturen, aber auch Traditionen und Kulturen in allen Mitgliedstaaten erhalten bleiben. Es gilt die Handlungsspielräume vor Ort zu sichern. Die Sozialdemokraten setzen dabei auf ein partnerschaftliches Miteinander von Europa und Kommunen.
In der Diskussion wurde auf den Nenner gebracht, dass Europa nicht das Thema bei den Wählerinnen und Wählern ist. Es wurde anerkannt, dass durch die Vereinigung der europäischen Länder zur EU es keinen Krieg mehr in unserem Land seit 1945 gab, also seit mehr als 60 Jahren. Auch wären die Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise, die wir jetzt haben, ohne den Euro als Währung nur noch viel schlimmer, wurde festgestellt. Kristina Örnos, die EU-Bürgerin ist, gab der Hoffnung Ausdruck, dass die Mitbürgerinnen und Mitbürger zu dieser wichtigen Wahl am 7. Juni 09 gehen.
Alfred Diebold stellte zum Schluss fest: Wir brauchen im neuen Jahrzehnt ein Europa, das Gerechtigkeit, Umwelt und wirtschaftlichen Erfolg zusammenbringt. Wir brauchen ein Europa, in dem nicht die kurzfristige Logik der Finanzmärkte herrscht, sondern die Logik des Sozialen und Demokratischen.
Hans-Dieter Schäfer bedankte sich mit einem kleinen Weinpräsent für den Besuch.