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Ortsnachrichten Woche 16/2011

Ortsverein

Im Mittelpunkt der diesjährigen Jahreshauptversammlung des SPD-Ortsvereins Sternenfels stand die Ehrung des seit 1975 amtierenden 1. Vorsitzenden Gerhard Schollenberger für seine 40jährige Mitgliedschaft in der SPD. Keine andere Persönlichkeit

prägte den heute 41 Mitglieder umfassenden Ortsverein so wie er. Mit der Wahl zum Gemeinderat 1971 wurde er auch gleichzeitig Mitglied in der SPD. Schon frühzeitig wurde er Stellvertreter von Franz Kugler im Ortsverein und 1975 übernahm er dessen Nachfolge im Vorsitz. Zudem wurde er 1989 auch Nachfolger von Franz Kugler als Vorsitzender der SPD-Gemeinderatsfraktion.
In diesen 40 Jahren hatte er mit vielen Bundestagsabgeordneten, Landtagsabgeordneten, Kreisvorsitzenden und Kreisvorstandsmitglieder des Wahlkreises allerengsten Kontakt. Sein Wort hat Gewicht, seine Stimme zählt etwas. Er war auf allen Parteiebenen bestens bekannt. Dies kam auch bei jeder Laudatio an diesem Abend mehr als deutlich zum Ausdruck.
Kurt Bickel, einer der drei stellvertretenden Vorsitzenden des SPD-Ortsvereins, skiz-zierte den Werdegang von Gerhard Schollenberger innerhalb des Ortsvereins. „ Du hast unseren Ortsverein geprägt durch deine engagierte Arbeit und deine Ideen“. Kurt Bickel überreichte ihm einen“ Brockhaus“ und eine Flasche Rotwein. Ann-Christin Schollenberger, seiner Ehefrau, überreichte er einen Blumenstrauß, weil sie ihn in den vier Jahrzehnten stets tatkräftig unterstützte und ihm den Rücken freihielt.
Für seine Fraktionskollegen im Sternenfelser Gemeinderat sprach der 1.stellvertretende Bürgermeister Hans-Dieter Schäfer: „ Die konzentrierte, effektive, konsequente und ehrliche Arbeit unserer Fraktion im Gemeinderat trägt deine Handschrift als Fraktionsvorsitzender. Du leistest im Gemeinderat eine hervorragende Arbeit, die wir hoch respektieren“. Hans-Dieter Schäfer schenkte Gerhard Schollenberger drei Flaschen Rotwein und Photos von Paris.
Eine ganz herausgehobene Ehrung hatte der SPD-Kreisvorsitzende Timo Steinhilper für Gerhard Schollenberger mitgebracht: er überreichte die Willy-Brandt-Medaille, „ die höchste Auszeichnung, welche die SPD an ihre Mitglieder vergibt“. Dein Wort hat Gewicht nicht nur im Ortsverein sondern auch auf Kreisebene“, beschrieb Steinhilper Schollenbergers Engagement in der SPD. „ Du hältst mit deiner Meinung nicht hinterm Berg, sagst, was Sache ist und lässt auch Taten sprechen. Deshalb kann man dich als Berufsrevolutionär im besten Sinne bezeichnen“ meinte der Kreisvorsitzende.
Gerhard Schollenberger bedankte sich, sichtlich bewegt, für die vielen Glückwün-sche.
Leider konnten die SPD-Bundestagsabgeordnete Katja Mast und der SPD-Landtagsabgeordnete Thomas Knapp an der Jahreshauptversammlung nicht teil-nehmen, weil sie anderweitige, dringende Termine wahrzunehmen hatten, das sie natürlich zutiefst bedauerten.
In seinem, wie immer, sehr ausführlichen Jahresrückblick wurden alle wichtigen Themen angesprochen. Zunächst ging er auf das Ergebnis bei den Landtagswahlen ein. Sehr bedauerlich natürlich, dass Thomas Knapp nicht mehr im Landtag vertreten ist . Deshalb wurden bereits die ersten Kontakte zu Ingo Rust vom Nachbarwahlkreis Eppingen geknüpft, der im Juni oder Juli nach Sternenfels kommt. Im gesamten Nordschwarzwald, im angrenzenden Bereich Bretten ist die SPD nicht mehr im Landtag vertreten. Daher müssen wir vor Ort und im Kreis neue Wege und Verbindungen suchen, um unsere Anliegen nach Stuttgart zu transportieren.
Selbstverständlich streifte er auch die Koalitionsverhandlungen, die Regionalkonfe-renz in Karlsruhe und den bevorstehenden Koaltionsvertrag.
Die Mitgliederzahl im SPD-Ortsverein Sternenfels beträgt derzeit 41 Mitglieder. Aktu-ell haben wir 14 Frauen und 27 Männer. Wir sind der Ortsverein im Enzkreis, der bei den Mitgliedern am konstantesten in den vergangenen Jahren war. Alle zwei Monate findet eine Vorstandssitzung statt, um das „aktuelle Politische „ zu diskutieren und unsere Aktionen und Termine vorzubereiten. Ziel müsste es sein, unsere Mitgliederzahl weiter zu verbessern. Vor allem müssen wir unseren Ortsverein durch junge Mitglieder attraktiver machen, um ihn für die Zukunft zu erhalten.
Der Kreisvorstand der SPD Enzkreis mit seinem Kreisvorsitzenden Timo Steinhilper hat sich positiv verändert. Auch wir sind froh, dass Kurt Bickel als Pressesprecher mit dabei ist. Es wäre zu wünschen, dass die Ortsvereine sich aktiver in die Kreisvorstandsarbeit einbringen. Timo Steinhilper hat bereits im Laufe seiner Amtsperiode gemerkt, dass dieses Amt nicht einfach ist. Die Unterstützung des SPD-Ortsvereins hat er weiterhin, da er ja auch für die nächste Amtsperiode kandidiert.
Gerhard Schollenberger ging auch ausführlich auf die Parteiführung in Berlin mit ihren Stärken und Schwächen ein. Die Atompolitik war ebenso Thema wie die Euro-Krise, die Rente mit 67 oder Hartz IV.
Zum Schluß bedankte sich Gerhard Schollenberger sehr herzlich bei Thomas Knapp für seine Arbeit in den vergangenen 10 Jahren im Landtag von Baden-Württemberg, die auch für unsere Gemeinde und unseren Ortsverein von Nutzen waren. Schade, dass der Wähler so entschieden hat. Wir hätten gerne mit ihm weiter zusammengearbeitet.
Danach gab Kurt Bickel, der stellvertretende Ortsvereinsvorsitzende, seinen Bericht als Internetbeauftragter ab. Sehr interessant waren seine Ausführungen. Zwischen 10 und 15 Zugriffe sind auf unsere Homepage festzustellen. Die Zahl ist erfreulicherweise konstant. Freuen würde er sich, wenn auch Rückmeldungen auf die Berichte auf der Homepage zu verzeichnen wären.
Anschließend berichtete Schriftführer und Pressewart Gerd Baumann über die Tätigkeit im abgelaufenen Berichtsjahr. Der Kassenbericht von Ulla Anscheit informierte über die aktuelle finanzielle Situation beim SPD-Ortsverein Sternenfels. Da die Kasse bestens geführt ist, fiel es Hans-Dieter Schäfer sehr leicht, welcher zusammen mit Elke Berger die Kasse prüfte, die Entlastung zu beantragen, welche auch einstimmig erteilt wurde.
Ausführlich stellte die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD-Gemeinderatsfraktion Marlis Rohde die Arbeit des Gemeinderates anschließend dar. Mittwochs vor jeder donnerstäglichen Sitzung tagt die Fraktion im Notariatszimmer im Rathaus um 19.00 Uhr. Parteimitglieder sind zu der Vorbesprechung der öffentlichen Tagesordnungspunkte der Gemeinderatsfraktion jederzeit herzlich willkommen. „ Wir können uns viele kommunalpolitische Erfolge auf die Fahne schreiben“, sagte sie und nannte beispielhaft die Kinderbetreuung, „wo wir nicht alles wollen, was möglich ist, sondern dem, was wir machen eine pädagogische Qualität geben wollen“. Die Zukunft des Gebäudes Schlossbergstr. 7, zu dem Ende Mai eine Bürgerversammlung stattfinden solle, oder die nach wie vor angespannte Haushaltslage nannte sie als kommunalpolitische Herausforderungen der Zukunft. „Grundsätzlich wird es so sein, dass wir einfallsreich und kreativ planen und arbeiten müssen, um unsere Gemeinde unter diesen Vorzeichen positiv weiterentwickeln zu können.“ Dazu wolle die SPD-Gemeinderatsfraktion beitragen. Natürlich erwähnte sie auch die Friedhofsum-gestaltung mit der Urnenwand und die Flachdachsanierung des Feuer-wehr/Freibadgebäudes.
Nach der Aussprache zu den Berichten, wobei verschiedene Komplexe angespro-chen wurden und hier insbesondere die durch die Presse geisternde Einsparungen bei den Lehrern, welche grün-rot angeblich vorhaben soll und bei den Mitgliedern des Ortsvereins mit Befremden aufgenommen wurde, nahm Horst Steinhilper die Entlastung der Vorstandschaft vor. Er dankte der Vorstandschaft und der SPD-Gemeinderatsfraktion für die geleistete Arbeit. Die beantragte Entlastung wurde auch einstimmig bewilligt.
Die anschließende Wahl der Delegierten für die Kreisdelegiertenkonferenz brachte folgendes Ergebnis: Ingela Freisler, Kristina Örnos, Gerhard Schollenberger, Daniela Steinhilper und Horst Steinhilper. Ersatzdelegierte sind: Joachim Herdtweck, Marlis Rohde und Reiner Ziegler.
Abschließend ergriff der SPD-Kreisvorsitzende Timo Steinhilper das Wort und gab einen Ausblick auf die derzeit laufenden Koalitionsverhandlungen.
Gegen 22.25 Uhr beendete Gerhard Schollenberger die Versammlung, verbunden mit dem Dank an alle für die äußerst sachliche und faire Diskussion.