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Tempo 30 in Ortsdurchfahrten – eine Chance für Sternenfels und Diefenbach?

Ortsverein

In vielen Gemeinden der Umgebung hat sich Tempo 30 auch in den Ortsdurchfahrten etabliert. Weniger Lärm für die Anwohner und ein reduziertes Unfallrisiko sind nur zwei Vorteile, die eine verringerte Geschwindigkeit versprechen. Welche Erfahrungen gibt es mit Tempo 30 und wie erreicht man die Geschwindigkeitsreduzierung?
Wir haben Heidi Scharf-Giegling, Gemeinde- und Kreisrätin aus Flein zu unserem kommunalpolitischen Stammtisch am 26.03. eingeladen um über die Erfahrungen dort zu sprechen. In Flein wurde vor wenigen Jahren Tempo 30 in der Ortsdurchfahrt eingerichtet.

Mit Heidi Scharf-Giegling, einer Gemeinde- und Kreisrätin aus Flein und luden wir eine sehr kompetente Gesprächspartnerin ein, welche in Begleitung ihres Mannes kam, der über sechs Jahren den dortigen SPD-Ortsverein leitete und ebenfalls stark bei der Initiative „Tempo 30" engagiert war.
In der Dreschhalle in Diefenbach berichtete die erfahrene Kommunalpolitikerin über einen jahrzehntelangen, erfolgreichen, aber steinigen Weg. Die „Sensation“ wurde geschafft, wie sie es wörtlich nannte und heute hat sich Tempo 30 in Flein voll etabliert. Es ist sehr wichtig, dass man hier mit den Ämtern pfleglich umgeht. Der gesamte Prozess ging über mehrere Etappen vonstatten. Zunächst gab es Abschnitte, bunt gemischt, zwischen „30iger“ und „50iger“ Zonen. Danach erreichte man einheitliche „30iger“ Zonen. Der dritte Schritt war dann einheitlich Tempo 30 zwischen 22.00 Uhr und 06.00 Uhr morgens. Abschließend erkämpfte man sich Tempo 30 rund um die Uhr.
Sie verhehlte nicht, dass Tempo 30 auf der einen Seite sehr langsam ist, aber andererseits mehr Wohnqualität bietet.
Die anschließende, sehr sachliche Diskussion ergab, dass wir hier im Enzkreis in den naheliegenden Mühlacker Ortsteilen Lienzingen und Lomersheim, in den Ortsdurchfahrten über Tempo 30 verfügen. Ein Teilnehmer des Stammtisches informierte als Anwohner der Heilbronner Strasse sehr anschaulich über das zunehmende Verkehrsaufkommen, wenn morgens schon um 03.30 Uhr die „Kiesbomber“ durch die Ortsdurchfahrt donnern und den ganzen Tag über dies nicht nachlässt, verstärkt durch andere große Laster z.B. eines Entsorgungsunternehmens im nahen Kreis Heilbronn. Ein weiterer Teilnehmer, im Ortsteil Diefenbach in einem Wohngebiet beheimatet, wo Tempo 30 vorgeschrieben, bemängelte, dass hier dennoch gerast wird. Man war sich einig, dass es ohne Kontrolle durch „Blitzer“ nicht gehen wird.
Als Fazit aus dem Abend darf die Erkenntnis gewonnen werden, dass gemeinsam „Tempo 30“ in der Gemeinde angegangen werden muss. In Flein z.B. kam die Initiative durch den Bürgermeister zustande.